Das Unterrichtshandbuch „MoneyCare- Pass auf Dein Geld auf!“ entstand im Jahr 2008 im Rahmen eines Europa-Projekts in Zusammenarbeit u. a. mit der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. Damit sollte ein Beitrag dazu geleistet werden, das Thema Schuldenprävention insbesondere bei jungen Menschen voranzubringen. Seither hat uns das Thema nicht mehr losgelassen und MoneyCare hat sich beständig weiterentwickelt. Im Laufe der Zeit wuchs bei uns die Überzeugung, dass der wichtigste Platz zur Implementierung des Themas „Finanzielle Allgemeinbildung“ die Schule / der schulische Unterricht ist. Nur hier kann in einem pädagogischen, aber verpflichtenden Rahmen für alle Heranwachsenden und junge Menschen der notwendige Kompetenzerwerb stattfinden. MoneyCare schlägt thematisch einen weiten Rahmen. Es ist in vier Module geteilt:
- Modul 1 = Das muss ich auch haben! Werbung und Konsum
- Modul 2 = Nur eine Unterschrift, nur ein Klick?! Verträge- Rechte und Pflichten
- Modul 3 = Wo bleibt mein Geld? Über den Umgang mit dem eigenen Einkommen
- Modul 4 = Leihst du noch oder sparst du schon? Finanzdienstleistungen, Banken und Kredite
Jedes Modul ist in mehrere Bausteine eingeteilt. Nach diesem Baukastenprinzip kann jedes Modul, aber auch jeder Baustein einzeln angewendet werden. Ebenso ist es aber auch möglich, eine Auswahl mehrerer Bausteine zu treffen und diese im Zusammenhang zu nutzen z. B. für eine fächerübergreifende Projektwoche oder einen Projekttag.
Moneycare ist vor allem auf den schulischen Einsatz ausgerichtet. Nach einem Beschluss der Kultusministerkonferenz aus September 2013 soll Verbraucherbildung in den Schulen als Unterrichtsthema behandelt werden. Im Land Berlin wurde daraus der Handlungs- und Orientierungsrahmen Verbraucherbildung entwickelt, der fächerübergreifend für die Jahrgangsstufen 5-10 runter anderem das Thema „Finanzielle Allgemeinbildung“ aufgreift. An der Entwicklung dieses Lehrplans durften wir uns beratend beteiligen. MoneyCare lehnt sich eng an diesen Lehrplan an und hat auch konkrete Bezüge zu den regulären Lehrplänen Berlin Brandenburg entwickelt, so dass es Lehrkräften leichter fällt, das Thema in den normalen Unterricht einzubeziehen, denn ein Fach „Verbraucherbildung“ gibt es in Berlin und Brandenburg (noch) nicht. Mit dem von uns gewählten Ansatz (Integration der Themen in den „normalen“ Unterricht) können einzelne Unterrichtsstunden gefüllt werden, auch Vertretungsstunden ohne viel Vorbereitung, es können aber auch längerfristige Projekte durchgeführt werden. Die starken Ankerfächer in der Schule in Berlin- Brandenburg sind Wirtschaft-Arbeit-Technik (früher: Arbeitslehre), Ethik, Deutsch, Kunst und Musik. Es ist aber z. B. auch ein Physik-Projekt „Stromsparen im eigenen Haushalt“ für die Jahrgangsstufe 9 enthalten.
MoneyCare kann auch sehr gut im Bildungsbereich mit jungen Erwachsenen angewendet werden.
Einer der Bausteine macht auch Vorschläge zum Inhalt einer Unterrichtsstunde, in der ein Experte oder eine Expertin aus der Schuldnerberatung in den Unterricht kommt. Insgesamt ist MoneyCare für alle interessant, die sich zum Thema Schuldenprävention und „Finanzielle Allgemeinbildung“ engagieren.
MoneyCare ist nun vollständig überarbeitet und aktualisiert worden und in der 4. Auflage erschienen. Herausgegeben wird es von den Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen der AWO Berlin Spree-Wuhle e. V. und Dilab e.V. aus Berlin mit Unterstützung der Landesarbeitsgemeinschaft Schuldner- und Insolvenzberatung Berlin e. V.. Alle Materialien finden sich auch online unter www.moneycare-online.de
Die gemeinnützigen und staatlich anerkannten Schuldnerberatungsstellen arbeiten nicht profitorientiert und können daher den Zugang zu MoneyCare kostenfrei ermöglichen. Das 256-seitige Unterrichtshandbuch kann auch als Druckexemplar bestellt werden. Dafür bitte einen frankierten Rückumschlag (Deutsche Post 2,75 €) schicken an AWO Berlin Spree-Wuhle e.V., Schuldner- und Insolvenzberatung, Rudi-Dutschke-Straße 9, 10969 Berlin.
Auf der neu gestalteten Homepage der LAG SIB Berlin e. V. findet sich auch ein Werkzeugkoffer, der diverse Materialien für den Präventionsbereich beschreibt und auflistet: www.schuldnerberatung-berlin.de
Feedback zu MoneyCare ist willkommen und ausdrücklich gewünscht! Ein direkter Kontakt mit Frau Wilkening ist möglich unter der Telefonnummer 030 2529 3540 oder per mail über s.wilkening@awo-spree-wuhle.de