Vom 3.-23. September 2022 fanden die Interkulturellen Tage in Marzahn-Hellersdorf statt. Unter den vielen bezirkliche Trägern, die mit Bürger*innen des Bezirkes die Feste, Workshops, Informationsveranstaltungen und Begegnungen organisieren und Filme und Unterhaltungsangebote präsentieren war wie immer auch die AWO Spree-Wuhle mit ganz unterschiedlichen Angeboten, um ein Zeichen für interkulturelle Verständigung und ein friedvolles Zusammenleben zu setzen.
Traditionell ist das Demokratiefest „Schöner leben ohne Nazis“ der Auftakt für die „Interkulturellen Tage in Marzahn-Hellersdorf“. Am 3. September präsentierte sich dort die Jugendfreizeiteinrichtung Villa Pelikan gemeinsam mit Kolleg*innen von KuDePo e.V. („Hellersdorfer Zentrum für Kultur, Demokratie und Politik“). Auf dem Demokratiefest gab es mit Siebdruck die Möglichkeit, sich kreativ zu auszuprobieren und Textilien zu gestalten. Kinder und Jugendliche konnten die unterschiedlichsten Motive mit Hilfe von Sieben auf verschiedene Materialien drucken. Überwiegend wurden Jutebeutel bedruckt, hier und da auch mal ein T-Shirt oder Pullover oder Patches (Aufnäher). Das AWO Angebot auf dem Demokratiefest bot einen Nachmittag der Begegnung und des Miteinanders für ein friedliches Zusammenleben im Bezirk. Von Kindern über Jugendliche bis zu einer Großfamilie mitsamt Oma & Opa reichte das Spektrum der vielen Besucher*innen am Stand der Villa Pelikan. Das war gleichzeitig eine gute Gelegenheit, Eltern und Jugendlichen die Jugendfreizeiteinrichtung vorzustellen, sich mit anderen Einrichtungen zu vernetzen und den Plattenbauhonig aus dem KuDePo zu verkaufen.
Am 15. September lud der AWO-Stadtteiltreff Hellersdorf-Nord zu einer internationalen kulinarischen Begegnung mit Nachbar*innen, Anwohner*innen und Interessierten ein. Es kamen vor allem die Stammbesucher*innen der Seniorenangebote des Stadtteiltreffs, aber Dank des Konzepts der Veranstaltung gab es die Möglichkeit der Begegnung und des Kennenlernens. Neue Nachbar*innen hatten für alle gekocht und für viele Besucher*innen war es vielleicht die erste Gelegenheit, vom Kabuli Palau, einem afghanischen Reisgericht mit Lamm, Rosinen und Möhren oder von afrikanisch zubereiteten gebratenen Fisch mit Reis zu kosten. Nach den leckeren Köstlichkeiten konnte man bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch kommen und saßen dann ältere Hellersdorferinnen und junge afghanische Familien gemütlich beisammen.
Der AWO-Stadtteiltreff Mahlsdorf-Süd lud in Kooperation mit dem Bürgerverein Mahlsdorf e.V. am 16. September 2022 zum Filmabend: Charlotte von Mahlsdorf in Schweden ein. Gezeigt wurde der Film „Sonntagskind – Erinnerung an Charlotte von Mahlsdorf“ von Carmen Bärwaldt.
Über dreißig Interessierte fanden an dem Freitagabend den Weg in den Stadtteiltreff. Lore Held vom Bürgerverein begrüßte alle Gäste und erinnerte daran, dass viele ältere Mahlsdorfer*innen sich noch gut an die Nachbarin Charlotte von Mahlsdorf erinnern können. Einführend erzählte die Regisseurin Carmen Bärwaldt Episoden aus der Entstehung der Dokumentation und erinnerte und dankte Menschen, die das Projekt begleitet und ermöglicht haben.
Anschließend lief der dokumentarische Film „Sonntagskind“, der sehr berührend und schlicht menschlich die Geschichte einer Frau erzählt, die im Körper eines Mannes geboren wurde. Episodisch wird das Leben von Charlotte von Mahlsdorf (18. März 1928 – 30. April 2002) mit bürgerlichem Namen Lothar Wilfried Berfelde erzählt, eine Geschichte vom Anderssein in unterschiedlichen historischen Epochen, eine Geschichte der Suche nach Glück, Anerkennung und Respekt.