Am 24.10.2023 besuchte Sevim Aydin, MdA / SPD mit zwei ihrer Mitarbeitenden die Schuldner- und Insolvenzberatung der AWO Berlin Spree-Wuhle e.V. am neuen Standort in der Ritterstraße. Sie war sehr interessiert daran, die Arbeit der Beratungsstelle kennenzulernen und zu erfahren, an welche Zielgruppe sie sich wendet, wie geholfen und unterstützt wird und ob auch Präventionsmaßnahmen geleistet werden.
Die Abgeordnete erfuhr, dass die Beratungsstelle offen für alle Ratsuchenden aus dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist, die unter ihrer Schuldenlast leiden und nach Lösungswegen suchen. Solche Lösungswege können die Vereinbarung von Ratenzahlungen sein, aber auch Vergleichsverhandlungen oder ein Insolvenzverfahren. Lösungswege müssen aber immer individuell passen.
Dazu muss der jeweilige Ratsuchende in seinem gesamten Lebensgefüge gesehen werden: Zum Beispiel Erstellung eines Haushaltsplans mit Einnahmen und Ausgaben. Die Mitarbeitenden der Beratungsstelle prüfen dabei: Können Einnahmen erhöht werden z. B. durch einen passenden Job, Wohngeld, Bürgergeld oder Kinderzuschlag? Können Ausgaben ermäßigt werden z. B. durch Kündigung unnötiger Versicherungen, Inanspruchnahme des S-Tickets oder Führen eines Haushaltsbuchs? Sie besprechen mit den Rat- und Hilfesuchenden aber auch: Wäre es gut, wenn weitere Angebote in Anspruch genommen werden, zum Beispiel Familienberatung, Soziale Wohnhilfe oder Seniorenfreizeitangebote, Integrationsmaßnahmen? Dafür muss die Beratungsstelle im Sozialraum gut vernetzt sein. Eine nachhaltige Entschuldung und damit ein guter Neustart kann nur gelingen, wenn der Mensch insgesamt ertüchtigt wird, seinen künftigen Lebensweg selbstbestimmt und mit möglichst wenig Lasten zu gestalten.
Wenn keine andere Entschuldungsmöglichkeit vorhanden ist, bereitet die Beratungsstelle für die betreuten Menschen den Weg ins Insolvenzverfahren vor und vertritt die Klientinnen und Klienten in diesem Verfahren auch – als einzige der staatlich anerkannten Schuldnerberatungsstellen in Berlin – gerichtlich.
Die Schuldner- und Insolvenzberatung leistet auch Präventionsmaßnahmen unter anderem durch das Unterrichtshandwerk „Moneycare- Pass auf Dein Geld auf!“, das sich vorwiegend an Schulen wendet und das auch online zugänglich ist unter www.moneycare-online.de.
Die AWO Schuldner- und Insolvenzberatung dankt Frau Aydin für ihren Besuch und auch für ihre Bereitschaft, sich als Abgeordnete gegen die für 2025 angekündigten Kürzungen der Finanzmittel für die Schuldnerberatungsstellen in Friedrichshain-Kreuzberg zu engagieren.