Comic-Lesung „Genug gewartet“

Die Westsahara bezeichnet ein umstrittenes Gebiet an der Westküste Afrikas, das seit fast 50 Jahren von der marokkanischen Regierung illegal und völkerrechtswidrig beansprucht und besetzt wird. Damals mussten viele Sahraoui fliehen und können seither gegen ihren Willen nicht zurückkehren. Vor Ort und in der Diaspora kämpfen seither Menschen für die Unabhängigkeit der Westsahara. Heute ist sie ein Ort politischer Unfreiheit, an dem Aktivist*innen Repressionen ausgesetzt sind und natürliche Ressourcen durch deutsche, europäische und internationale Akteure ausgebeutet werden. All das in Deutschland nur wenigen Menschen bekannt.

Am Sonntag, den 07.07.2024 fand die Comic Lesung „Genug gewartet“ mit Fine von La Jaima de Tiris im Begegnungszentrum statt. Gemeinsam haben wir saharauischen Tee getrunken und währenddessen konnten wir durch die Comic Lesung mehr über das Thema erfahren. Die Zeichnerin war als Gast zweimal in den saharauischen Flüchtlingslagern und möchte mit ihrer Kunst einen Raum schaffen, um auf kurzweilige und unterhaltsame Weise über die geschichtlichen und politischen Hintergründe des Westsahara-Konflikts zu informieren. Im Anschluss konnten wir zu Fragen und Eindrücken in den Austausch kommen.

Das AWO-Begegnungszentrum bedankt sich nicht nur bei den vielen Besucher*innen, die diese interessante und bewegende Veranstaltung besucht haben, sondern auch bei den Organisator*innen von La Jaima de Tiris, bei der Zeichnerin Fine und nicht zuletzt bei Nadjet Hamdi, Vertreterin der F. Polisario in Deutschland, die die vielen Fragen der Besucher*innen mitbeantwortet und ein tieferes Verständnis über die Westsahara vermittelt hat.

Ark Lucia möchte sich im Namen des Begegnungszentrums ganz herzlich bei Doris, einer engagierten Aktivistin, für das wunderbare Geschenk bedanken, das sie uns gemacht hat: ein handgenähtes und besticktes Banner zu Art. 1 GG: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Ein Artikel, dessen Bedeutung und Zentralität für die Menschenrechte eine Warnung für unsere Zeit sein sollte, die leider von blutigen Konflikten geprägt ist.