Gato Garten Global

Bei kubanischem Café und deutschem Apfelkuchen kamen Anfang September Vertreterinnen der Elterninitiative Gato Garten zum Austausch mit der aus Kuba angereisten Reina Maria Rodriguez Garcia und Monika Schierenberg vom Verein Ecomujer in der Kindertagesstätte „Weidenkätzchen“, zusammen.

Bei herrlichen Spätsommer, unter der Birke im Vorgarten, erzählten wir von unserem Vorhaben der naturnahen Umgestaltung des Kitagartengeländes. Reina Rodriguez ist Hochschulprofessorin für die Ausbildung von Pädagogen/innen, in der Provinz Pinar del Rio in Kuba. Sie ist Mitbegründerin und Leiterin des Projektes „Comida excelente“ – Setzlinge und Schüler_innen – gemeinsam wachsen, ein kubanisches Pilotprojekt zur Verbesserung der Ernährung.

Sie staunte über das, was wir in den letzten zwei Jahren geschafft haben und erzählte uns von den Schwierigkeiten, ein solches Projekt auf Kuba an zuschieben. Da ist zum einen die große und ungewöhnlich lang anhaltende Dürre, die in den letzten Monaten die Hälfte der gepflanzten Guavenbäume vertrocknen ließ. Wasser ist ein kostbares Gut, das eingeteilt werden muss – lernen die Schüler/innen direkt auf ihrer Schulfinca. Zum anderen gibt es bürokratische Hürden, die die Akquise von Spendengeldern erschweren.
Das kubanische Projekt knüpft an die niedrigen ökonomischen Verhältnisse der Familien in der Umgebung an und versteht sich als unterstützend zur Nahrungsmittelbeschaffung, vor allem für alleinerziehende Mütter.

Reina Rodriguez ist begeistert über den pädagogischen Ansatz auch mit bereits kleinen Kindern die Natur nicht nur ins Bewusstsein zu rücken, sondern den Kindern einen Raum zu ermöglichen, in dem sie entdecken, graben, wühlen, bauen, pflanzen und ernten können – in dem Natur „(Be)Greifbar“ wird. Kurzerhand lädt sie die Handpuppen Kater Gato, Wurm Billy und Blume Frank zum Gegenbesuch nach Kuba ein. Geplant ist dort eine Anbindung des Kindergartens an das Schulprojekt. Annett Mayer, Kitaleitung, bewunderte die kubanische Zusammenarbeit der verschiedenen Einrichtungen untereinander und die Verankerung in der Gemeinde. Diese Vernetzung ist nach wie vor ein große Herausforderung in Deutschland.
Ursula Braun, Erzieherin, betonte die aktive Elternschaft, die diese Umgestaltung des Kitagartens erst möglich gemacht hat. Reina Rodriguez hingegen erläuterte, dass sie über die Projektarbeit, die Eltern erst erreichen, die Kinder die Themen in die Familien tragen und die Pädagoginnen weitere inhaltliche Workshops für die Nachbarschaft planen.

Das Zusammentreffen war ein gelungener Austausch von Perspektiven. Schön zu wissen, dass es bei allen Unterschieden, doch eine fundamentale Gemeinsamkeit gibt – bei Kindern und Jugendlichen die Liebe zur Natur zu wecken.

Wer einen Samenkorn pflanzt, begießt und beim Wachsen zuschaut, der wird die Natur pflegen und ihre Bedürfnisse nachhaltig schützen – so die Hoffnung!

Laura Herrmann
Elterninitiative Gato Garten
mehr Infos auf unserem Blog: https://gatogarten.wordpress.com/

Zur Kita „Weidenkätzchen“