Am 19. Juli konnte die Abteilung Friedrichshain der AWO Spree-Wuhle ihren traditionellen Jahresempfang nach zwei Jahren Corona-Pause wieder durchführen. Aus diesem Anlass wurden zugleich langjährige verdiente Mitglieder für ihr Engagement und ihre Treue zur Arbeiterwohlfahrt geehrt.
Der Abteilungsvorsitzende Robert Schwind begrüßte mehr als 30 Mitglieder zu einem gemütlichen Beisammensein und Gelegenheit, auf die zu Ehrenden anzustoßen und allen Dank zu sagen für langjährige Mitgliedschaft.
Die Mitgliederehrung gestaltete sich zum Exkurs in die Geschichte des Werdens und Wachsens der AWO in Friedrichshain.
Mit Karin Aridas und Holger Langkau wurden zwei Mitglieder für ihre dreißigjährige Mitgliedschaft in der AWO geehrt, die die Arbeiterwohlfahrt in Friedrichshain nach drei Jahrzehnten der Nichtexistenz nach dem Mauerbau ab dem 2.7.1990 wieder mit aufgebaut haben. Karin Aridas gehört dabei auch zu dem Dutzend von AWO Freundinnen und Freunden, die auf Initiative unseres Gründungsvorsitzenden Hans-Wolfgang Funke am 2. Juli 1990 die AWO in Friedrichshain wieder begründeten.
Die erste Einrichtung der AWO in Friedrichshain war eine Seniorenfreizeitstätte in der Bödicker Straße, die im April 1991 öffnete. Koordinator einer ABM-Maßnahme zum Betrieb der Einrichtung war Holger Langkau, der heute in ganz anderer Dimension erfolgreich als Kreisgeschäftsführer den Betrieb der AWO Berlin Spree-Wuhle koordiniert.
Im Jahr 1999 kam mit dem Team des BAYOUMA-Hauses durch einen Trägerwechsel Rita Speck, langjährige Sozialberaterin im BAYOUMA-Haus, zur AWO Friedrichshain, sie ist seit 2002 Mitglied und der AWO bis heute auch als Kreisdelegierte verbunden.
Seit 2001 richtet die AWO das vorher vom Unterausschuss gleichgeschlechtliche Lebensweisen der BVV Friedrichshain organisierte LesBiSchwule Parkfest im Freiluftkino im Volkspark Friedrichshain aus. Auf der After-Show-Party im Umspannwerk lernten sich in diesem Jahr Andy Hehmke und Anita Leese kennen.
Andy Hehmke, heute Bezirksstadtrat für die SPD in Friedrichshain-Kreuzberg, war Beisitzer im Kreisvorstand 1999-2003 und Kreisrevisor 2003-2012. Anita Leese-Hehmke war stellvertretende Kreisvorsitzende 2007-2019 und ist Mitglied im Landesvorstand seit 2012.
Rita Speck, Anita Leese-Hehmke und Andy Hehmke wurden für zwanzigjährige Mitgliedschaft geehrt.
Durch ihr Engagement für das LesBiSchwule Parkfest fanden Micha Pöhlmann und Christian Meyerdierks ihren Weg zur AWO in Friedrichshain.
Michael Pöhlmann ist heute Betriebsleiter bei der AWO City gGmbH. Christian Meyerdierks, unser Kreisvorsitzender seit 2022, war seit 2007 stellvertretender Kreisvorsitzender und ist ebenfalls seit 2007 stellvertretender Abteilungs-vorsitzender in Friedrichshain.
Im Jahr 2006 kam die Kita Leonardo in der Kleinen Markusstraße in einem Bieterverfahren zur AWO. Holger Eisfeld gehörte zur Startmannschaft dieser Kita.
Dass die AWO an Kraft und Zuspruch gewinnt, wenn sie auch mit anderen Trägern kooperiert statt konkurriert findet auch seinen Niederschlag in weiteren Beitritten zu uns aus dieser Zeit. So fanden über diesen Weg Manuela Stuhlsatz und Ana Maria Villegas, die früher schon im BAYOUMA-Haus gearbeitet hatte, ihren Weg zu uns.
Zu dieser Zeit fanden auch langjährige aktive SPD Politiker: innen und Mitglieder wie Sven Heinemann, Mitglied des Abgeordnetenhauses, Tessa Mollenhauer Koch, Bezirksverordnete, Manuel Koch und Jan Grotelüschen, seit 2015 Beisitzer im Kreisvorstand und seit 2019 stellvertretender Kreisvorsitzender, den Weg zur AWO.
Micha Pöhlmann, Christian Meyerdierks, Holger Eisfeld, Manuela Stuhlsatz, Ana Maria Villegas, Sven Heinemann, Tessa Mollenhauer-Koch, Manuel Koch und Jan Grotelüschen wurden für fünfzehnjährige Zugehörigkeit zur AWO geehrt.
Vor zehn Jahren wurden Robert Hagen und Rodrigo Carrasco, ein Freund BAYOUMA-Hauses, Mitglieder der AWO und wurden für ihre zehnjährige Mitgliedschaft geehrt.
Eine besondere Würdigung erfuhr bei diesem Jahresempfang Robert Schwind, der bis zum Frühjahr 2022 mehr als 20 Jahre Vorsitzender des Kreisverbands der AWO Spree-Wuhle war.
Bezirksstadtrat Andy Hehmke und MdA Sven Heinemann, die bereits bei einigen zu Ehrenden die Rolle der Laudatoren übernommen hatten, würdigten die Verdienste von Robert Schwind beim Werden und Wachsen des Kreisverbands in Friedrichshain-Kreuzberg und Marzahn-Hellersdorf. Dem Dank konnten sich alle Anwesenden aus der Abteilung nur anschließen.
Robert Schwind selbst zitierte den ehemaligen SPD-Vorsitzenden Willy Brandt aus dessen Rede zum 30. Jubiläum der Wiedergründung der AWO Berlin 1977 hinsichtlich des Auftrags und der Ansprüche der Arbeiterwohlfahrt: „Die Idee der Solidarität, die keine gruppenegoistische Ideologie meint, kann nur dann eine bindende Kraft bleiben oder zu einer solchen werden, wenn es gelingt, die Initiative einzelner Bürger, Gruppen und Verbände einerseits und staatliches Handeln andererseits miteinander zu kombinieren.“
Er schloss damit, dass es noch immer Aufgabe der AWO ist, Solidarität als Plattform bürgerschaftlichen Engagements hervorzubringen. Er appellierte an alle, mitzuhelfen neue Solidarität zu stiften angesichts der Spuren von mehr als zwei Jahre Corona, den Ängsten angesichts des ungerechtfertigten Angriffskriegs von Seiten Russlands gegen die Ukraine, dass Deutschland wieder in einen Krieg verwickelt wird und angesichts der schon spürbaren Begleiterscheinungen des Krieges, wie rapide steigende Energiekosten und stark steigende Lebensmittelpreise die die Inflation anheizen und alle treffen, aber vor allem und am meisten die, die schon bisher am wenigsten hatten. Das mache ein solidarisches Miteinander so wichtig, wie selten in den letzten Jahrzehnten.