Smart Wohnen im Alter

Am 18. Januar hatte der AWO Stadtteiltreff Hellersdorf-Nord zu einer Exkursion der besonderen Art eingeladen. Es ging zur Musterwohnung der GESOBAU im Quartier Stadtgut Hellersdorf. Im Seniorenwohnhaus Zossener Straße 152 macht derzeit eine Ausstellung in einer Einzimmerwohnung erlebbar, wie selbstbestimmtes Wohnen im Alter in den eigenen vier Wänden mittels intelligent vernetzter Technik in einer praktischen und modernen Wohnung möglich wird.

Die Besucher*innen erleben in der Zossener Straße in einer barrierefreien Wohnung, wie mit Hilfe schon kleiner technischer Lösungen ein sicheres Wohnen, das altersbedingte Beeinträchtigungen zumindest in Teilen ausgleicht, realisiert werden kann. Man kann so manche Anregung mitnehmen.

Wenngleich die Erklärungen für potenzielle Nutzer*innen eine mögliche Hürde sein könnten. Beispiel gefällig? Die Eingangstür wird mit einem „NUKI SMART LOCK PRO“ bedient. Was ist das? Der Anbieter dazu: „Tür per Smartphone von überall auf- und zusperren. Der Bestseller unseres beliebten Smart Locks (4. Generation). Mit Matter, WLAN-Modul und Power Pack. Tür per Smartphone, Smartwatch oder automatisch mit Auto Unlock öffnen. Schlüssel einfach digital vergeben“ Noch Fragen? Wenn der ältere Mensch erst mal Bescheid weiß, ist das sicher alles ganz easy und cool: ein elektronischer Türöffner, der per Funk vom Telefon oder per Fernbedienung zu betätigen ist, gekoppelt mit einem Türkontakt, der beim Öffnen der Tür das Begrüßungslicht einschaltet – kein Kramen nach dem Schlüssel, kein Stochern mit dem Schlüssel nach dem Türschloss, keine dunkle Wohnung bis zum ersten Lichtschalter – das ist schon nicht verkehrt.

Und solche Lösungen gibt es viele, von der visuellen Türklingel, über Smart Home Tablet zur Lichtsteuerung, Orientierungslichter für den nächtlichen Gang ins Bad oder auch Herdsicherheit und Wassermelder.

Und Dank einer kompetenten und emphatischen Führung durch die Musterwohnung ist das dann doch leichter verständlich als es die Anbieter manchmal selbst verkaufen. Darauf muss hingewiesen sein, es sind kommerzielle Anbieter, die ihre Technik verkaufen wollen bzw. müssen. Auch ein öffentliches Wohnungsunternehmen stattet seine Wohnungen im Servicewohnen für Senioren nicht so aus, die Kosten fürs smarte Wohnen kommen zu einer Miete von ca. 700€ für eine kleine Einraumwohnung noch dazu. Und bei einer aktuellen Durchschnittsrente von 1400€ ist das dann für viele sicher nicht mehr so smart.

Ein Besuch der Musterwohnung ist dennoch eine Empfehlung, findet sich hier doch Orientierung zu den Möglichkeiten vielleicht auch nur kleiner Maßnahmen, die für mehr Sicherheit und Lebensqualität in der eigenen Wohnung sorgen können. Es muss ja nicht immer gleich das Rundum-sorglos-Paket sein. Und eine unverbindliche Beratung bietet der Besuch in der Zossener Straße auf jeden Fall.

Man kann sich auch online die Wohnung und die smarten Lösungen anschauen, ein virtueller Rundgang findet sich hier https://www.gesobau.de/mieten/servicewohnen-fuer-seniorinnen/pflegequartier-musterwohnung/

Die Exkursionsgruppe aus dem Stadteiltreff hat den Weg zur Ausstellung nicht bereut, schlauer geworden mit vielen neuen Eindrücken ging es zurück in die Kastanienallee, wo das Gesehene und Erlebte auch beim Mittagstisch mit Wurstgulasch noch viel Gesprächsstoff bot.